Die Ems und Umgebung in Elte
Hallo liebe Naturfreunde!
Nach langer Zeit bin ich wieder mal durch das geliebte Elte gewandert. Dieses Mal bin ich im Naturgebiet Emsfähre unterwegs.
Es ist der 10.01.2011 und es schneit schon den ganzen Tag. Auf den Feldern und Äckern flitzen Kaninchen und Hasen umher. Einfach ein tolles Erlebnis. Die Kaninchen spielen Fangen und die Hasen mit ihren langen Ohren.
Ein Fasan schreit in die Stille hinein. Langsam und bedächtig schreitet er über den hohen Schnee und sucht nach Futter. Plötzlich scheinen alle wie versteinert zu sein. Wie auf Kommando flitzen alle weg. Ein schon etwas älterer und erfahrener Fuchs kommt durch das Dickicht am Waldrand, hebt seinen Kopf und jagt dann hinter einem Hasen nach.
Unwillkürlich erinnert mich das an die Geschichte mit dem Hasen und dem Igel. Doch auch heute verliert der Hase. Mit einem gekonnten Biss wird der Hase erlegt. Der Fuchs freut sich und wedelt mit der Rute. So ist nun mal die Natur. Fressen und gefressen werden. Auf einmal stutzt der Fuchs nimmt den Hasen zwischen seine Fängen und will sich aus dem Staub (Entschuldigung, Schnee meine ich natürlich) machen. Aber er greift nicht richtig zu. Er verliert den Hasen. Ja, ja, auch die Erfahrung nützt nicht immer.
Schnell ist ein Waschbär zur Stelle und schnappt sich den Hasen. Moment mal, ein Waschbär? Einige werden jetzt denken , der spinnt wohl, das ist doch Jägerlatein. Nein, nein, ist es nicht. Tatsächlich ist es ein Waschbär, der sich in Elte niedergelassen hat. Dieser gehört eigentlich nicht in diese Flora und Fauna. Er ist ein Einwanderer aus Nordamerika. Zugegeben er ist ein niedliches und putziges Tier, aber nun mal nicht hierher gehörig. Er dreht sich gemächlich, im Gefühl des Triumphs zur Seite und verschwindet mit der geklauten Beute zum Flussufer. Von weitem höre ich den Fasan laut krächzen. Es klingt wie ein höhnisches Lachen, weil ihn der Fuchs nicht erwischt hat.
Die Ems fließt ruhig und sanft durch ihr Bett in Richtung Nordsee. Ein kleiner Windhauch bewegt die Wasseroberfläche. Das Wasser umspült leise gurgelnd die dicken Ufersteine. Alles wirkt beruhigend für die Seele und den Geist. Ein kleiner Haubentaucher paddelt am Ufer entlang. Schnell verschwindet er hinter einem im Wasser ragendes Gestrüpp.
Am Waldrand erspähe ich eine mächtige Gestalt. Ein mächtig großer Ein-, Zwei-, Drei-, Vier-... Zwölfender. Der Hirsch läuft vorsichtig zur Lichtung. Sagenhaft, eine tolle Erscheinung. So ein mächtiges Tier in der freien Wildbahn sehen zu können, ist schon etwas Besonderes. Manche Menschen werden ihr Leben lang kein solches Tier in freier Wildbahn zu sehen bekommen. Darum bin ich sehr dankbar, das mir so etwas widerfährt. Natürlich kann man sie im Zoo bewundern, aber in der freien Natur ist das schon ein anderer, majestätischer Anblick. Plötzlich verschwindet er. Ich habe mich etwas bewegt und das hat er wohl mitbekommen. Ich Dussel.
Ich stapfe weiter durch den Schnee. Alle Tiere suchen bei diesem Wetter verzweifelt nach Futter. Kurz bei der Lichtung sehe ich den Förster beim Befüllen der Futterraufen für die Rehe und Hirsche. Die Tiere nehmen dankbar das Futter an. Es kommen immer mehr Rehe - 8, 9, 10. Ein schönes Bild. Apropos Bild: Da habe ich doch glatt meinen Fotoapparat vergessen. Ärgerlich, das passiert mir nicht noch einmal.
Viel gibt es bei dieser Kälte nicht mehr zu sehen und es wird auch schnell dunkel. Die wenigen Vögel, die nicht in den Süden gezogen sind, suchen sich einen sicheren Schlafplatz.
Ich könnte jetzt wohl was Warmes gebrauchen, so einen heißen Kaffee oder Tee wäre jetzt nicht schlecht. Darum mache ich mich jetzt auf den Heimweg durchs schöne Golddorf Elte und wünsche allen Lesern und auch Nichtlesern ein gutes Jahr 2011.
Bis bald Euer Naturfreund Otto P.