Naturerlebnisse in der Heimat

Der alte Emsarm in Elte birgt viele verborgene Naturschätze, die Gott sei Dank, teilweise unter Naturschutz stehen. Wie heißt es doch so schön: "nur gucken nicht anfassen !!!"

Wenn der Mensch in diesem Refugium eingreifen würde, ginge ein Stück Natur unwiderruflich verloren. Darum ist es wichtig zu wissen, wo darf ich was machen oder auch nicht.

Der Heimatverein Elte (und der Dorfbewohner) ist stolz auf die noch teilweise unberührten Naturgebiete, die ich hier beschreiben möchte. Die Ems suchte sich im Laufe der Zeit ein anderes Bett, weil durch den Eingriff des Menschen, sich die Wassermassen anders verteilten. Dadurch bildete sich ein so genannter toter Emsarm, der von der Tier- und Pflanzenwelt gut angenommen worden ist. Die Flora und Fauna ist auf den beigefügten Bildern im März 2008 zu sehen. Wenn man sich ganz ruhig verhält, sieht man viele Dinge, die man beim Vorbeigehen nicht wahrnimmt.

Einige Teichrallen (Gallinula chloropus) , auch Teichhuhn genannt, tummeln sich auf dem Wasser. Wenn man bedenkt, das die Teichralle in Deutschland zur Zeit in der Vorstufe der roten Liste gefährdeter Tierarten geführt wird, können die Elteraner stolz auf den kleinen Bestand der Teichralle am alten Emsarm sein. Auch Haubentaucher (Podiceps cristatus) sah ich tauchend jagen nach Fischen, Kaulquappen, Krebstieren, Spinnen und Wasserinsekten.

Auf der anderen Seite des Ufers saßen zwei Kanadagänse (Branta canadensis) im taufrischen Gras. Seit etwa 1970 zählt sie auch zu den Brutvögeln in Deutschland und sie besiedeln zunehmend das Umland. Die Kanadagans ist die größte Gans, die in Europa in freier Wildbahn zu beobachten ist.

In einem Wasserzulaufgraben entdeckte ich (Ich traute meinen Augen nicht) eine Bisamratte (Ondatra zibethicus) die in dem Graben schwimmend nach Beute suchte. Die Bisamratte ist eigentlich keine Rattenart, sondern sie gehört vielmehr zu den Wühlmäusen, deren größte lebende Vertreter sie ist.

In den Bäumen diskutieren einige Meisen (Parus major) ob sie den Wanderer begrüßen oder ausschimpfen sollen. Und in der Ferne krächzt leise ein Waldkäuzchen (Strix aluco). Im Sommer wird der alte Emsarm noch belebter, wenn die Grasfrösche (Rana temporaria) ihr "Open Air " veranstalten. Es ist wunderschön hier. Halt eben Erlebniss pur für Geist und Sinne. Wenn man das alles selbst intensiv miterlebt, wird man über manches anders denken. Zum Beispiel über Menschen, die ihren Müll in diesen Gebieten wild entsorgen. Dann werde ich traurig und wütend zugleich. Keiner möchte in seinem Wohnzimmer im Müll sitzen; also warum im Wohnzimmer der Tier- und Pflanzenwelt???

Na denn, bis zum nächsten Artikel

Euer Otto

Bilder und Text: Otto Paradies