Bauerngarten

Seit vielen Jahrhunderten sind die Nutzgärten Ausdruck für das Wissen im Umgang mit der Natur. Als Bauerngarten, schön und zweckmäßig angelegt, füllen sie eine besondere Nische im Dorfbereich. Nach dem Vorbild der mittelalterlichen Klostergärten werden in erster Linie Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen angepflanzt. Die Karl dem Großen (742 bis 814) zugeschriebene Landgüterverordnung „Capitulare de villis vel curtis imperii“, die eine detaillierte Vorschrift über der die Verwaltung der Krongüter erließ, ist eine bekannte Quelle der Gartenbaugeschichte, die versucht Zweckmäßigkeit und Ästhetik miteinander zu verbinden. Diese Verordnung nennt uns 73 Nutzpflanzen und 16 verschiedene Obstbäume, die angebaut werden sollten. Die bäuerlichen Gärten vor 1900 hingegen waren maßgeblich  zweckgebunden.

In Elte gestaltete der Heimatverein im Jahre 2007 den Bauerngarten vollständig neu. Mit viel Wissen um die Bedeutung der Pflanzen, ihrer gestalterischen Anordnung und fachgerechter Pflege sollte das bisherige Erscheinungsbild des hinter dem Heimathaus gelegenen Gartens verändert werden. Bauerngärten sind Kulturgeschichte, aber heute dienen sie auch als stille Oase zur Muße und Erholung.

„Die alten Germanen lieferten den Zaun, von den Römern stammt das Obst, die Mönche des Mittelalters sorgten für Heilkräuter und kreuzförmige Wege, und der Adel steuerte den Buchsbaum bei – fertig war der Garten, dem die Bauern nur noch ihren Namen überlassen mussten: der alte Bauerngarten.". So beschreibt es Hermann Kaiser in "Bauerngärten zwischen Weser und Ems" (2001).